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Therapie der benignen Prostatahyperplasie: Wie Finasterid helfen kann
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine häufige Erkrankung bei älteren Männern, bei der sich die Prostata vergrößert und zu Problemen beim Wasserlassen führen kann. Es wird geschätzt, dass weltweit mehr als 50% der Männer über 50 Jahre an BPH leiden (Roehrborn, 2008). Die Symptome können von leichten Beschwerden wie häufigem Harndrang bis hin zu schweren Komplikationen wie Harnverhalt und Nierenversagen reichen. Daher ist eine effektive Therapie von großer Bedeutung.
Eine vielversprechende Behandlungsoption für BPH ist das Medikament Finasterid. Es gehört zur Klasse der 5-alpha-Reduktase-Hemmer und wirkt durch die Blockade des Enzyms, das Testosteron in das stärker wirksame Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. DHT ist bekannt dafür, das Wachstum der Prostata zu fördern, daher kann die Hemmung seiner Produktion die Vergrößerung der Prostata verlangsamen oder sogar umkehren (Roehrborn, 2008).
Die Wirksamkeit von Finasterid bei der Behandlung von BPH wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. Eine Studie mit über 3.000 Männern zeigte, dass Finasterid die Symptome der BPH signifikant verbesserte und das Risiko für akute Harnverhaltung und die Notwendigkeit einer Prostataoperation um 57% reduzierte (Roehrborn et al., 1998). Eine weitere Studie ergab, dass Finasterid auch die Größe der Prostata um durchschnittlich 18% reduzierte (Roehrborn et al., 2002).
Die empfohlene Dosierung von Finasterid beträgt 5 mg pro Tag und die Behandlung sollte mindestens 6 Monate dauern, um eine signifikante Verbesserung der Symptome zu erzielen (Roehrborn, 2008). Es ist wichtig zu beachten, dass Finasterid nur bei Männern mit einer vergrößerten Prostata wirksam ist und nicht zur Vorbeugung von BPH eingesetzt werden sollte.
Obwohl Finasterid im Allgemeinen gut verträglich ist, können einige Nebenwirkungen auftreten, darunter erektile Dysfunktion, verringerte Libido und Ejakulationsstörungen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch in der Regel mild und verschwinden oft nach Absetzen des Medikaments (Roehrborn, 2008).
Es ist auch wichtig zu beachten, dass Finasterid das Risiko für Prostatakrebs nicht erhöht, wie in einer Langzeitstudie mit über 18.000 Männern gezeigt wurde (Thompson et al., 2003). Tatsächlich kann Finasterid sogar das Risiko für aggressive Formen von Prostatakrebs reduzieren, da es das Wachstum von Tumorzellen hemmt (Andriole et al., 2010).
Die Kombination von Finasterid mit einem anderen Medikament, Tamsulosin, das die Muskeln in der Prostata entspannt und so die Symptome der BPH lindert, wurde ebenfalls untersucht. Eine Studie ergab, dass die Kombinationstherapie zu einer größeren Verbesserung der Symptome führte als die alleinige Behandlung mit Finasterid (Roehrborn et al., 2003). Diese Kombinationstherapie ist jedoch möglicherweise nicht für alle Patienten geeignet und sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Finasterid nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich ist und nicht ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden sollte. Eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt ist wichtig, um die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen und mögliche Nebenwirkungen zu erkennen.
Insgesamt ist Finasterid eine vielversprechende Therapieoption für Männer mit BPH. Es hat sich als wirksam bei der Verbesserung der Symptome und der Reduzierung des Risikos für Komplikationen erwiesen. Es ist jedoch wichtig, dass die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und dass mögliche Nebenwirkungen überwacht werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Finasterid bei der Behandlung von BPH zu bestätigen.
Um die bestmögliche Behandlung für BPH zu erhalten, ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und die Symptome nicht zu ignorieren. Mit der richtigen Therapie, wie zum Beispiel Finasterid, können Männer mit BPH ein besseres Lebensqualität erreichen und Komplikationen vermeiden.
Quellen:
Andriole, G. L., Bostwick, D. G., Brawley, O. W., Gomella, L. G., Marberger, M., Montorsi, F., … & Tindall, D. J. (2010). Effect of dutasteride on the risk of prostate cancer. New England Journal of Medicine, 362(13), 1192-1202.
Roehrborn, C. G. (2008). Benign prostatic hyperplasia: an overview. Reviews in urology, 10(Suppl 2), S3.
Roehrborn, C. G., Boyle, P., Nickel, J. C., Hoefner, K., Andriole, G., ARIA3001 ARIA3002 and ARIA3003 Study Investigators. (2003). Efficacy and safety of a dual inhibitor of 5-alpha-reductase types 1 and 2 (dutasteride) in men with benign prostatic hyperplasia. Urology, 61(2), 579-584.
Roehrborn, C. G., Boyle, P., Gould, A. L., Waldstreicher, J. (1998). Serum prostate-specific antigen as a
